Ich dachte ich hätte schon alles gesehen, aber nein. Ich irrte mich. Die Show war das skurrilste was ich je gesehen habe. Aber dafür kann das Tik ja nichts. Die Künstler die aufgetreten sind waren einfach nur krass. Später mehr. Das Tik ist ein kleines, gemütliches Theater bei dem noch geraucht werden darf. What? Rauchen? Neee, oder? Kann doch wohl nicht wahr sein. Im Vorraum darf geraucht werden, aber im Bühnenbereich nicht. Außer man ist auf der Bühne. Da darf natürlich auch wieder geraucht werden. Anscheinend. Man weiß es nicht.

Über Andreas, der im Rotary Club ist, die dort immer ehrenamtlich Kaffee und Kuchen verteilen, kamen wir zu dem Auftritt in der Bahnhofsmission am Tag der offenen Türe. Es waren sehr viele Musiker die auf die Bühne wollten. Es gab einen Plan. Aber irgendwie wirkte es doch etwas verpeilt. Wir wollten eigentlich draußen spielen, entschieden dann aber doch drinnen unsere Anlage und das Klavier aufzubauen, da wir es draußen in der Vorgegebenen Zeit gar nicht geschafft hätten auf und ab zu bauen!

Was zum Teufel ist das denn? Da wollte einer aber gewaltig entschleunigen! Ist ihm super gelungen! Bei der Heimfahrt nach Berlin hätte ich fast nen Unfall gebaut! Wie aus dem Nichts erschienen mir diese runden Pöller. Zum Glück war ich schon immer gut im Boxautofahren! Und allgemein im Autofahren. (Fast) Keine Parklücke ist mir zu klein!

Zum Glück war die Anfahrt etwas ruhiger. Ich hatte etwas Panik, dass wir nicht rechtzeitig aus dem Hotel kommen, aber wir haben es geschafft in Windeseile zu frühstücken und so zu sagen die ersten am Buffet zu sein. Ich glaub das war sieben Uhr. Um halb acht checkten wir aus und fuhren direkt auf die Autobahn. Das war das gute, dass das Hotel direkt an der Straße lag. Also nicht dass man da was gehört hatte Nachts. War alles gut.

Also da hat es mir wirklich sehr gut gefallen! Die beiden Frauen haben so viel liebe in das Haus gesteckt und bieten selbstgebackene, sehr leckere Kuchen und ein tolles Ambiente an!

Es war das erste Mal für mich in Düsseldorf zu sein und deshalb gab es natürlich ausgiebiges erkunden der neuen Stadt! Ich bin immer noch froh, dass wir uns Altbiergläser gekauft haben, daraus trinke ich jetzt immer meinen frischgepressten Orangensaft :-)

Das war mal eine Abwechslung! Ich habe ja schon sehr oft in Kirchen gespielt, aber auf einer Inselkirche, dass hätt ich mir auch nicht träumen lassen! 

Der Herr Pfarrer Flug war auf Zack und hatte mit seiner Frau die Organisation im Griff. Ich reiste mit meiner Famile an und wir bekamen ein schönes kleines Appartement über dem Gemeindehaus.

Wir hatten mit dem Wetter Glück, denn es war sehr heiß und das Wasser schön warm!

Das Werk 9 ist ganz unscheinbar neben hohen Bürogebäuden nähe der U-Bahnstadtion Stadtmitte zu finden. Man denkt, man ist in einer anderen Welt! Deshalb war es auch einer meiner ersten Fragen an den Veranstalter, warum es dieses "kleine" Gebäude denn noch gibt, was ich ja voll cool finde!? Er meinte, dass wäre früher mal ne DDR-Kantine gewesen. Für Leute, die wenig Geld gehabt hätten. Die konnten sie praktischer Weise statt daheim zu kochen für wenig Geld was warmes leisten. Von der früheren Kantine sieht man nichts mehr. Im Gegenteil. Hier ist absolut Bergwerk angesagt!

Langer Name, lange Planung, ordentliches Ergebnis.

Die zwei mal geplanten 45 Minuten wurden zwar jeweils 15 Minuten überschritten, jedoch war es ein sehr abwechslungsreiches Programm. Einer der Künstler meinte, dass er noch nie so einen professionellen geplanten Auftritt hatte. Dass die Moderationen durchdacht waren, es einen ordentlichen Ablaufplan gab, der sogar aus hing und alles strukturiert war. Jaaaaa...

Wir haben uns einfach unsere eigene Bühne ausgesucht, bezahlt / eingemietet und losgelegt! Das hat richtig Spaß gemacht dort im Theaterhaus Mitte, vor vollem Haus zu spielen! Wir waren also unsere eigenen Veranstalter und konnten somit auch fast alles bestimmen. Gut, der Künstlerbereich, also Umkleide war natürlich vorgegeben, aber dort war es wirklich schick! Die Umkleide war gleichzeitig der Fundus und dort hab ich auch Sportmatten gefunden, auf die ich mich gleich mal in einer zwanzig Minütigen Pause, zwischen Soundcheck und Generalprobe hingelegt habe. 

Im Hempels war ich drei Mal. Beim ersten Mal hab ich noch mein E-Piano mitgebracht. Das hatte dann gleich mal nen Kurzschluss und ich stand blöd da. Bis der Veranstalter meinte, hey, wir haben doch ein echtes Klavier, da hinter dem Vorhang. Na super, dass hätte man mir ja gleich sagen können :-) Damals war ich noch mit dem Schlagzeuger Tobias unterwegs. Wir nannten uns Ju'deans. Beim zweiten mal wusste ich dann schon Bescheid und nutzte das Klavier. Es wurde aber ewig spät, weil so viele Künstler da waren und das Puplikum ging schon teilweise, bis ich dran war. Das dritte Mal war das schönste Mal, da hat mir Volker, der ehem. Besitzer (das wurde jetzt von anderen übernommen) einen Solo-Abend angeboten. Leider wurde nie was draus, denn die neuen kennen mich ja nicht und da sollte ich dann doch erst mal wieder vorspielen und überzeugen. Das ist die beste Werbung! Spielen!

Das ist schon ein Erlebnis, wenn man auf so einem kleinen Schiff ist, das wackelt, wo der Wind dir permanent die Haare ins Gesicht bläßt und die Noten, ja, ich brauchte Noten, denn ich hab zur Hälfte Coversongs gespielt, weg geweht werden. Zum Glück hatte ich noch ein paar Wäscheklammern dabei!

Die Brüder Panitz, besser bekannt als die Mehlprimeln haben sich einfach ihre eigene Location geschaffen und das Thaddäus als ihren Heimspielplatz erklärt! Dort treten fast ausschließlich bekannte Künstler auf und dann gab es da die Offene Bühne zu der ich auch eingeladen wurde.

Ich hab mir gedacht, ich schreibe über die Locations, in denen ich schon gespielt habe und helfe damit anderen Musikern, die sich dort bewerben wollen :-) Bzw. sind es einfach schöne Geschichten, die erzählt werden wollen. Die Büroarbeit als Musiker wird oft unterschätzt! Wer sich rechtzeitig bewirbt, hat dann auch im nächsten Jahr genügend Auftritte.